Braunschweiger Zeitung, 8.7.2009
Heraus aus Angst und Isolation
Die Selbsthilfegruppe für'Schüchterne gibt es seit sieben Jahren
Auch wenn viele Leute es nicht für möglich halten würden: Die Selbsthilfegruppe für Schüchterne gibt es in Braunschweig wirklich. Sie wurde 2002 auf Initiative von Julian Kurzidim gegründet und bietet Hilfe für Menschen, deren Leben von sozialen Ängsten und sozialer Isolation geprägt ist.
Schüchterne lassen sich als zurückgezogen beschreiben, sozusagen mit einer Mauer um sich herum. Sie reden nicht viel, mischen sich kaum in Gespräche oder Gruppen ein, heißt es in einer Mitteilung. Aus Angst vor negativen Reaktionen der anderen fühlen sie sich nicht gern beobachtet. Die Unsicherheit im Umgang mit anderen kann zu Selbstwertproblemen und Isolation führen.
Ein besonderes Problem dieser Menschen ist es, dass ihre Angste auch vor Hilfsangeboten bestehen. "Wir wissen, dass es viele da draußen gibt, die in unsere Gruppe passen, die sich aber nicht zu uns trauen", wissen die Gruppenmitglieder der Mitteilung zufolge.
Die Gruppe möchte eine Möglichkeit bieten, in einem geschützten Raum vorsichtig aus Angst und Isolation herauszuwachsen. Da alle Beteiligten ähnliche Probleme haben, sind Ängste vor Ausgrenzung, Mobbing und ähnlichem, die in der Welt "draußen" als real erfahren wurden, unbegründet. In dieser Atmosphäre können Selbsterkenntnis und Übungen gegen die Einsamkeit gelingen.
Über den Verein "intakt" steht die Gruppe im Kontakt zu ähnlichen Gruppen in der Region. Sie trifft sich wöchentlich zum Gesprächskreis (Mittwoch 19.15 Uhr, Brunsviga) und gelegentlich zu Freizeitaktivitäten.
Service
Kontakt über "Kibis", Saarbrückener Straße 50, 38114 Braunschweig, Telefon (0531) 4 80 79 20 oder übers Internet und per Mail: braunschweig(ä)schuechterne.org, http://www.schuechterne.org
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