Extra am Mittwoch, Goslar, 17.10.2007
Schüchterne reißen Mauern ein
Infos zur Selbsthilfe bei Schüchternheit und Sozialphobie
GOSLAR. Intakt, der norddeutsche Verband der Selbsthilfe bei sozialen Ängsten e.V., veranstaltet am Donnerstag, 25. Oktober, um 18.30 Uhr einen Informationsabend zu Selbsthilfe bei Schüchternheit und Sozialphobie und lädt alle Betroffenen und Interessierten in die AWO Goslar, Bäringer Str. 24/25, ein.
Schüchterne und Sozialphobiker ziehen sich zurück und leben mit einer Mauer um sich herum. Sie reden nicht viel, mischen sich kaum in Gespräche ein. Aus Angst vor negativen Reaktionen fühlen sie sich ungern beobachtet. Die Unsicherheit im Umgang mit anderen kann zu Selbstwertproblemen, Arbeitslosigkeit und Isolation führen. Schüchterne werden oft als still, uninteressant oder sonderbar missverstanden. Dabei fällt leider nicht auf, dass Schüchterne ihre Stärken und Kompetenzen haben. Es fällt ihnen nur schwer, ihre Fähigkeiten auch zu zeigen. Das Problem ist in der Gesellschaft kaum sichtbar, weil Betroffene es und sich verstecken. Auch steht es seiner eigenen Lösung im Weg. "Es melden sich zwar viele für unsere Gruppe an, doch nur wenige finden auch den Mut tatsachlich hinzugehen", wissen die Mitglieder des Vereins.
Julian Kurzidim, der Vorsitzende des Vereins, möchte sozial ängstichen Menschen Mut machen hinzugehen und nicht der Angst oder den Bedenken nachzugeben: "Wer nicht so richtig weiß, ob er/sie bei uns richtig ist, ist dort richtig." Er stellt während des Abends die Angebote des Vereins und der Selbsthilfegruppen in einem Vortrag vor. Im Anschluss wird es eine Diskussions- und Fragerunde zu sozialen Ängsten geben. Der Eintritt ist frei.
Der Verein intakt ist aus dem Zusammenschluss mehrerer Selbsthilfegruppen entstanden. Er fördert und unterstützt Selbsthifeinitiativen zu sozialen Ängsten. In Städten ohne bestehenden Gruppen ergreift er die Iniative. Zu seinem Netzwerk gehören derzeit 12 Gruppen in drei Bundesländern. Außerdem bietet der Verein Fortbildungsveranstaltungen für sozial Ängstliche an und organisiert Freizeittreffen gegen Isolation, Stellvertretend für die Betroffenen stellt er seinen Problemkreis in der Öffentlichkeit vor.
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