Salzgitter-Woche, 30.12.2007
Angst vor negativen Reaktionen kann in die Isolation drängen
Selbsthilfegruppe für Sozialphobiker und Schüchterne gegründet
Auch wenn viele Leute es nicht für möglich halten würden: Selbsthilfegruppen für Schüchterne es wirklich.
Seit 2001 wurden mehrere solcher Gruppen gegründet. Sie bieten für Menschen, deren Leben von sozialen Ängsten und sozialer Isolation geprägt ist. Rund um Salzgitter - in Braunschweig, Peine, Hildesheim und Goslar - sind diese Gruppen bereits erfolgreich. Nun ist auch in Salzgitter selbst eine solche Gruppe gegründet worden.
Sozial Ängstliche lassen sich als zurückgezogen beschreiben, sozusagen mit einer Mauer um sich herum. Sie reden nicht viel. mischen sich kaum in Gespräche oder Gruppen ein. Aus Angst vor negativen Reaktionen der anderen fühlen sie sich nicht gern beobachtet. Die Unsicherheit im Umgang mit anderen kann zu Selbstwertproblemen und Isolation führen.
Schüchterne werden in der Welt oft als still, uninteressant oder sonderbar missverstanden. Dabei fällt leider nicht auf, dass Schüchterne ihre besonderen Stärken und Kompetenzen haben, Es fällt ihnen nur schwer, ihre Fähigkeiten auch zu zeigen. An diesem Punkt setzt die Gruppe an: sie bietet Schüchternen einen Raum, in dem sie "normal" sein können. Im geschützten Rahmen können sie ihre Probleme offenlegen und erfahren, wie andere damit umgehen. Sie finden hier mehr Verständnis als in ihrer "normalen" Umgebung. Auch hilft der Kontakt zu anderen Gruppenmitgliedern, den Wunsch vieler Schüchterner nach einem Freundeskreis zu befriedigen.
Die Gruppe trifft sich 14-tägig zum Gesprächskreis und gelegentlich zu Freizeitaktivitäten. Hier bietet sie ihren Mitgliedern Möglichkeiten, die sie allein nicht wahrnehmen würden.
Das nächste Treffen findet am Freitag, 11. Januar, um 19 Uhr in der Evangelischen Familien-Bildungsstätte, Kattowitzer Straße 225, statt. Eingeladen sind Schüchterne und Sozialphobiker aller Altersstufen. Besonders ansprechen möchte die Gruppe jene schüchternen, ängstlichen und einsamen Menschen, die noch nicht den Mut gefunden haben, ihre Treffen zu besuchen: "Wir kennen ihre Gefühle und möchten sie ermutigen, ihr Schneckenhaus zu verlassen. Auch wir Mitglieder haben uns am Anfang überwunden. Es hat sich gelohnt, wir sind heute froh darüber."
Die Gruppe arbeitet über den Norddeutschen Verband der Selbsthilfe bei sozialen Ängsten intakt, Melanchthonstraße 2, 38118 Braunschweig, 0531 - 349 65 18, intakt-ev@schuechterne.org und www.schuechterne.org.
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