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Waldkraiburger Nachrichten, Juli 2016
Selbsthilfegruppe für Schüchterne
Gegen den Leidensdruck der Einsamkeit
Von Andrea Klemm
Für Menschen wie Klaus [Nachname] hat die Gesellschaft Rezeichnungen wie "schüchtern", "gehemmt" oder gar "verklemmt". Ihm selbst fehlen oft die Worte, vor allem, wenn er mit anderen Menschen in Kontakt treten soll oder will. Gegen seine Sozialphobie will der 52-Jährige was tun. Er ist dabei, eine Selbsthilfegruppe zu gründen. Unterstützung bekommt er von Sozialarbeiterin Roswitha Graf-Bauer von der Diakonie Traunstein.
Waldkraiburg - Schüchterne Menschen wirken oft unscheinbar. Sie sind sozial ängstlich und leben häufig in einer unfreiwillig selbst erzeugten gesellschaftlichen Isolation. Außenstehende interpretieren diese Zurückgezogenheit oft falsch. Die Betroffenen gelten schnell als schwierig, nicht spontan, als Einzelgänger oder werden sogar als arrogant verkannt. Selten wird dahinter eine starke Sensibilät oder der Leidensdruck des Alleinseins bemerkt. Sie werden ausgegrenzt und leiden.
Klaus [Nachname] ist schüchtern - und das ist eines seiner größten Probleme. Sich selbst beschreibt der 52-Jährige als zurückhaltend. "Ich finde wenig Kontakt, das war schon als Kind so. Ich hab keine Ahnung, warum das so ist", erzählt er im Gespräch mit der Zeitung. Sich mit seinem Anliegen, eine Selbsthilfegruppe für Schüchterne gründen zu wollen, an die Öffentlichkeit zu gehen und sich an die Redaktion zu wenden, war ein großer Schritt für [Nachname]. Der Waldkraiburger ist nach zwei Herzoperationen arbeitsunfähig und arbeitet im Zuverdienst in der Wäscherei in Bachham der Stiftung Ecksberg.
Auf dem freien Arbeitsmarkt hätte er wohl ein Problem, cinen Job zu finden, schätzt er. "Da muss man sich gut verkaufen können - ich kann das nicht", erzählt er.
Er will weiterkommen im Leben, raus aus der Isolation. Daher sucht er Gleichgesinnte und will dine Selbsthilfegruppe gründen. Unterstützung bekommt er von Sozialpädagogin Roswitha Graf-Bauer von der Diakonie Traunstein, die im Sozialzentrum "Unterm Regenbogen" engagiert ist. Er habe sich mit seinem Anliegen an sie gewendet, erzählt Graf-Bauer auf Nachfrage. "Ich finde das sehr unterstützenswert." Dass [Nachname] am Ball bleibt und die Selbsthilfegruppe anpacken will, wertet sie als Fortschritt. Durch eine Selbsthilfegruppe könne er - und auch andere Spzialphobiker - an Lebensqualität gewinnen.
Die Gründung steckt noch in den Kinderschuhen, eine vergleichbare Gruppe gibt es in der Region noch nicht. Impulse und eine Anleitung bekommt Klaus [Nachname] von "intakt", dem Norddeutschen Verband der Selbsthilfe bei sozialen Ängsten e.V.
Hier gibt es Infomaterial, etwa, was eine Selbsthilfegruppe leisten kann, wie zum Beispiel: Erfahrungsaustausch, Selbsterkenntnis, Akzeptanz, Übungsfelder in einem geschützten Rahmen oder Freunde finden. Aber auch, was eine Gruppe nicht liefern kann: schnelle Heilung, den ersten Schritt machen, Verändern ohne die Mitwirkung des Betroffenen.
Eine Themensammlung listet interessante Mottos für Gruppenstunden auf. Der Themenkomplex "Angst" ist sehr vielseitig. Es geht um Ausreden, um sich nicht stellen zu müssen. Angstsituationen rauszuschieben, bis es nicht mehr geht, Denkblockaden im Stress, Versagensangst, Misstrauen durch Enttäuschungen, Angst, Unruhe, Veränderungen und vieles mehr. Oder wie man am besten mit Batrovertierten umgeht, ob man im Bewerbungsgespräch sugen xxx,dass man schüchtern ist. In der Selbsthilfegruppe können sich die Teilnehmer austauschen und merken: ?Ich bin nicht allein mit meinem Problem?, Oder sie können einfach nur zuhören, wenn sie nicht mitreden wollen. "Es soll kein Druck aufgebaut werden", so [Nachname]. Das Ziel sollte sein, lockerer zu werden, aus sich rauszugehen. "Das könnte durch Übungen, Rollenspiele und gemeinsame Ausflitg geschehen", stellt er sich vor.
Wer sich für eine Teilnahme an der Selbsthilfegruppe interessiert, kann sich an redaktion(ä)waldkraiburgxxxxxnachrichten.de wenden. E-Mails werden diskret behandelt und an Klaus [Nachname] weitergeleitet.
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